Frostsicherheit bei Kunstpflanzen – Ein Selbstversuch

Frost als einflussreichen Wetterfaktor, der bei Kunstpflanzen Schäden hervorrufen kann, haben wir euch bereits in unserem Artikel zu Wetterfestigkeit (Wetterfeste Kunstpflanzen – Was heißt das eigentlich?) vorgestellt. Doch welche Schäden können denn nun wirklich entstehen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir selbst ein kleines Experiment gestartet.

Zuerst wollen wir euch erklären, wie genau unser Versuchsaufbau ausgesehen hat. Wir haben zunächst eine handelsübliche Gefriertruhe angeschlossen und auf -20°C eingestellt. Als diese die Gradzahl erreicht hat, haben wir Kunstpflanzen aus verschiedenen Materialien in die Gefriertruhe hineingegeben. Darunter war eine Orchidee PABLA in weiß mit Blüten aus Silikonmaterial und Blättern aus Kunststoff. Außerdem haben wir eine Buchskugel TOM mit Holzkern und einen Bonsai Ficus Panda mit Fiberglasstamm und Textilblättern in die Truhe hineingestellt. Somit waren alle möglichen Produktmaterialien abgedeckt und wir konnten sowohl Schäden an Kunststoff, als auch an Echtholz und Textilmaterialien testen.

künstliche Orchidee PABLA, Bonsai Ficus Panda und Kunstbuchs in Gefriertruhe

Danach hieß es eigentlich erst einmal abwarten. Täglich haben wir die Temperatur der Gefriertruhe und eventuelle Änderungen der einzelnen Bestandteile beobachtet und kontrolliert. Um den Pflanzen, zusätzlich zu der Kälte, noch etwas schwerer zuzusetzen, haben wir an den verschiedenen Einzelteilen der Pflanzen auch noch herum gebogen und gezogen. Nach 3 Wochen haben wir das Experiment beendet und die Pflanzen aus ihrem Kältegefängnis befreit. Doch welche Ergebnisse lieferte uns der Versuch?

Generell konnten wir keine schwerwiegenden Veränderungen feststellen. Natürlich wurden zum Beispiel die Blüten der Orchidee und auch deren Blätter relativ steif durch die Kälte. Auch die Blätter des Bonsai Ficus Panda wurden starr. Doch was uns erstaunte: Selbst durch außen einwirkendes Biegen und Ziehen haben die meisten Teile nicht nachgegeben und ihre Form behalten. Eine Außnahme gab es jedoch: Die Kunststoff- Blätter der Orchidee sind nach starker Belastung gebrochen, was wohl hauptsächlich an der Dicke des Kunststoffes liegt. Ansonsten haben die Pflanzen unsere Prüfung sehr gut überstanden und nach ein paar Stunden im Warmen waren sie auch wieder richtig biegsam und erstrahlten in ihrer alten Schönheit.

gerissenes künstliches Orchideenblatt nach äußerer Krafteinwirkung

Bonsai Ficus Panda künstlich, Kunstorchidee und künstliche Buchskugel nach dem Gefriergang

Insgesamt lässt sich also folgendes aus unserem Test festhalten: Die Kälte konnte den künstlichen Pflanzen im Großen und Ganzen nichts anhaben; nur unter starker Krafteinwirkung haben dickere Plastikteile nachgegeben und sind gebrochen. Außerdem sollte man bedenken, dass zum Beispiel in unseren Breitengraden eine ständige Kältebelastung von -20°C so gut wie nie auftritt und unser Versuch mit 3 Wochen Dauerbelastung somit schon ein extremer Härtefall war. Außerdem kann man seine Pflanzen natürlich auch vor der Kälte und Frost schützen. Eine Möglichkeit wäre, die Kunstpflanzen, genauso wie natürliche, einfach in einer Garage, im Keller, etc. überwintern zu lassen und so dem Winter zu entgehen. Eine weitere Lösung wäre, einfach einen alten Jutesack, Kartoffelsack oder ähnliches zu nehmen und diesen über die zu schützende Kunstpflanze zu stülpen. So ist diese auch optimal vor den winterlichen Wettereinflüssen geschützt. Es gibt also für alle Gegebenheiten eine Lösung und man kann mit ganz einfachen Mitteln gegen den Frost vorgehen und den damit verbundenen Gefahren entgehen.